Avui em veus, demà seré invisible
Tanz, Theater und bildende Kunst werden kombiniert, um uns zwei geheimnisvolle Frauen zu präsentieren, beide schwarz gekleidet. Sie stehen unter Schock, ihre Welt ist erschüttert.
Seit Tagen irren sie durch die Wüste. Auf der Suche nach Wasser sehen sie sich hier vor den Scherbenhaufen ihres Lebens und Alltags gestellt.
In der geteilten Erinnerung an ihr verlorenes Leben und ihre verlorene Nation entdecken sie ein gemeinsames Bedürfnis nach Geschwisterlichkeit.
Sie befinden sich auf der Schwelle zwischen Alt und Neu. Bewegen sich vorwärts und sehen zurück, folgen einander und stehen sich dann gegenüber, lassen sich fallen, umarmen und berühren sich. Stützen sich gegenseitig, während sie in die Dunkelheit gleiten.
In dieser Bewegung ohne Fortschritt oder Rückschritt bleibt unklar, ob wir zwei parallelen Erzählungen folgen oder Zeuge eines einzigen Korpus’ sind, der sich von einem Moment zum anderen entfaltet und wiedervereint. Der Wind weht durchs Haus und hinterlässt in der Erinnerung an die, die fortgehen, einen unberührten Raum für die, die kommen.
Der Wind verweht die Architektur ihrer strukturierten Existenz.
Der Wind verwandelt den Raum in ein Terrain der Flucht und Magie.
Die Sprache geht verloren und das einzige verbleibende Kommunikationsmittel ist die Berührung, denn nur durch sie lässt sich der in all den Jahren verlorene, verletzte und verklärte Dialog noch nachzeichnen.
Ein Klavier hüllt die Frauen in Klänge, die sie in eine andere Dimension versetzen, während die vertraute Realität um sie herum allmählich verblasst, in einem Tanz, in dem sie sterben, in einem verlassenen Haus, in das sie nicht mehr gehören.
Ihre Gesten haben jedoch etwas hinterlassen: die Spuren einer Vergangenheit, an der sie zerbrechen, die ihnen die Haut abzieht, aber jenseits der von ihnen geschaffenen Wirklichkeit ein Land hinterlässt für die, die kommen.
Ihre Gesten haben jedoch etwas hinterlassen: die Spuren einer Vergangenheit, an der sie zerbrechen, die ihnen die Haut abzieht, aber jenseits der von ihnen geschaffenen Wirklichkeit ein Land hinterlässt für die, die kommen.
Avui em veus, demà seré invisible
2013
Barcelona
22 minuten
REGIE
Èlia Genís, Montse Roig
KREIERT MIT UND AUSGEFÜHRT VON
Èlia Genís, Montse Roig
DRAMATURGIE
Pau Aran
MUSIK
Cyclopean Remains, Written and Performed by Walls © Kompakt 2010
ASSISTENT
Pau Aran
BÜHNENBILD
Èlia Genís, Montse Roig, Omar Danuk, Pau Aran
VIDEO
Omar Danuk, Charlie Cattrall
FOTOGRAFIE
Omar Danuk
MITARBEITERN/BESONDERER DANK
Pere Faura
UNTERSTÜTZUNG
NunArt, tragantDansa, La Bobina, Hangar